
Unsere AutorInnen haben unser Wort,…
… dass wir unser Bestmögliches tun, damit ihre Werke den Weg zu ihren LeserInnen finden. In enger Zusammenarbeit mit Verlagen und durch eigene Veranstaltungs- und Werbeformate unterstützen wir jeden Schritt, der dazu notwendig ist – stets in vertrauensvoller Abstimmung mit unseren AutorInnen.
Mit unserem Live-Event-Format präsentieren wir unsere Autoren der breiten Öffentlichkeit:

25.05.2025 in der Fabrik Hamburg:
Roman traf Steinway:
Anders Mill &
Jean Panajotoff
Am 25.05.2025 war es soweit: Anders Mill las in der „Fabrik“ aus seinem neuen Roman „Im Nachhinein brennt noch Licht“ – gemeinsam mit dem Schauspieler Simson Bubbel und dem 11-jährigen Felix. Begleitet wurde die Lesung von Jean Panajotoff, Hamburger Konzertpianist, der ihr mit eigens für den Roman entwickelten Kompositionen eine weitere künstlerische und emotionale Dimension verlieh. Eine speziell konzipierte Multimedia-Projektion aus Film-, Ton-und Bildsequenzen rundete das Gesamterlebnis ab. Nach der begeisternden Veranstaltung hatten die ZuschauerInnen nur zwei drängende Fragen: Wann geht es weiter mit „Worte sind Flügel“? Und wann erscheint der Roman? Wir informieren Sie, sobald es Neuigkeiten gibt.


Entdecken Sie unsere Entdeckung:
Anders Mill und sein neuer Roman:
„Im Nachhinein brennt noch Licht“
Die Geschichte:
Als Valentin trotz der Abtreibungsversuche seiner Mutter in den frühen 60er Jahren zur Welt kommt, trifft er auf ihre distanzierte Kühle, den Alkoholismus seines Vaters und auf ein pädagogisches Erbe, in dem noch immer die alten Werte des Nationalsozialismus schlummern. Kindergarten, Kinderverschickung, Schule – Valentin durchläuft scheinbar klaglos die ungeliebten Institutionen, während sich die Eltern am Wirtschaftswunder und an ihrer Beziehung abarbeiten, die ebenso vergiftet ist, wie der industriell verseuchte Fluss, an dem sie leben. Doch seine Vernachlässigung, die sich aus dem täglichen Drama der Erwachsenen ergibt, verwandelt Victor in einen nahezu grenzenlosen Freiheitsraum, den er in kindlich-ungebrochener Begeisterung erkundet, um zu entdecken, was man ihm versagen wollte: das Leben in all seinen Facetten. Die lapidar dahin gesagte Phrase seiner Mutter wird ihm dabei zum gelebten Leitsatz: „Lass dir nichts gefallen.“ Aus der dahinter liegenden Bedeutung – „sorg für dich selbst“ – macht er eine Haltung, die ihn ebenso oft schützt, wie sie ihn in Gefahr bringt. Ausgestattet mit waghalsigen, traurigen, lustigen, verstörenden, überraschenden, eigenartigen und erhellenden Erfahrungen rettet er sich aus der Enge der industriellen Kleinstadt in eine Metropole, in der er als Erwachsener schnell Karriere macht, indem er aus den Erfahrungen und Überlebensstrategien seiner Kindheit- und Jugend kreative Lösungen für Produkte und Marken erschafft. In den vielen bunten, merkwürdigen, anstrengenden und heiteren Episoden und Begegnungen seines beruflichen Lebens bleibt er meist distanzierter Analyst sowie Ungläubiger des eigenen Erfolgs. Und stellt auch in seinen wechselnden Beziehungen und als später Vater fest, dass nicht alles, was man hinter sich gelassen hat, dort bleibt. Dass der Blick zurück ins Damals manchmal unvermeidlich ist, um es sich zum Nachhinein zu machen. Damit das Leben und vielleicht sogar die Liebe im Hier und jetzt gelingt.
Mehr unter: www.andersmill.de

Im Nachhinein brennt noch Licht – Prolog
Das Nachhinein ist ein seltsamer Ort. Wenn wir ihn betreten, finden wir uns nicht nur in unserer Vergangenheit wieder, sondern gleichzeitig in unserer gegenwärtigen Vorstellung von ihr. In einem lebensgroßen, vergilbten Gemälde, das wir manchmal auffrischen, manchmal reinigen, manchmal mit neuen Farben und schnellen Pinselstrichen übermalen möchten. Wir bewegen uns dann im Spagat. In der Mitte der Zeit, zwischen dem Hier und Jetzt und einem Damals, das erst dann ganz zu unserem eigenen wird, wenn wir es uns zum Nachhinein machen. Wir fassen es an, mit der gleichen Kraft, wie es uns anfasst. Erinnern uns, sehen, hören, riechen und fühlen das Alte wieder alt oder auf eine Weise, die uns angemessen neu erscheint. Wir gehen durch Bilder und Töne, hören Stimmen und Worte und antworten ihnen mit alten oder unseren neuen Worten. Wenn wir keine Antworten haben, ist das unsere Antwort. Auch, wenn uns ein Damals im Schlaf besucht, um uns als ungebetener Gast vergangene Formeln ins Ohr zu flüstern. Die, die uns glauben machen sollen, dass wir das Glück nicht erkannt oder zurückgelassen haben. Und immer noch nicht sehend oder genug in dieser Welt sind. Dann schrecken wir hoch und rufen das Hier und Jetzt, das uns den Atem zurückgibt, um weiter zu gehen.
